Ein Saunagang nach dem sportlichen Training gilt als erstrebenswert und gesund. Aber stimmt das wirklich? Der Körper ist nach dem Fitnesstraining beansprucht und angespannt. Eine Sauna erlaubt dem Organismus, sich besser zu regenerieren, heißt es. Welche Auswirkungen der Saunabesuch im Anschluss ans Work-out hat, zeigt dieser Artikel.
Sport und Sauna – wie passt das zusammen?
Das Training wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Fitness aus, das ist längst kein Geheimnis mehr. Die Bewegung beeinflusst das Immunsystem. Gleichzeitig schütten die Muskeln durch die Anspannung und Anstrengung verstärkt Lactat aus. Bei einer Überbeanspruchung der Muskulatur ist durch die Ausschüttung von Stoffwechselprodukten mit Muskelkater oder Zerrungen zu rechnen. Um das zu vermeiden, ist die Entspannung nach dem Sport ein wesentlicher Aspekt – und damit auch der Saunabesuch. Was leistet die Sauna in diesem Zusammenhang?
Die Wirkung des Saunierens auf den Körper
Die gesundheitlichen Auswirkungen eines regelmäßigen Saunabesuchs gelten als hilfreich. Dabei unterstützt der Saunagang weit mehr als die Abwehrkräfte. Welche Vorzüge bietet der Besuch des Dampfbads – unabhängig vom sportlichen Gesichtspunkt?
Die Physis erfährt durch die Wärme des Saunierens einen Zustand, der fieberähnlich ist. Die Temperatur des Körpers lässt sich auf der Haut und im darunterliegenden Organsystem messen. Die Hauttemperatur erhöht sich bei einem Saunabesuch um einen Wert zwischen drei und zehn Grad Celsius, wobei die Körpertemperatur um bis zu zwei Grad ansteigt. Dieser Effekt aktiviert das Immunsystem. Der Organismus bekämpft dadurch verstärkt Bakterien und krankheitserregende Keime.
Muskeln stärker durchbluten, versorgen, entspannen
Neben den Abwehrkräften und die damit einhergehende Temperatursteigerung, transpiriert der Körper mehr. Das geht unweigerlich mit einem Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen einher. Wie viel Schweiß geht beim Saunieren verloren? Das Schwitzen führt zu einem Schweißverlust von bis zu 30 Gramm pro Minute. Der Vorgang regt den gesamten Metabolismus verstärkt an, Abfallstoffe abzutransportieren und auszuscheiden. Dadurch unterstützt die Sauna den Entgiftungsvorgang und die Regeneration. Denn der Körper kämpft zunächst gegen den Flüssigkeitsverlust, indem er die Reserven im Fettgewebe und dem Bindegewebe anzapft.
Da der Saunagang zugleich die Immunabwehr mobilisiert, steigert sich die allgemeine Abwehrkraft langfristig: Infektionen können vom Körper besser abgewehrt werden. Dabei spielt die sog. Vasodilatation (d. h. die Erweiterung der Blutgefäße) eine Rolle. Durch die Wärme der Sauna entspannt sich die Muskulatur umfassend. Das führt zu einer gesteigerten Durchblutung, sodass das gesamte Gewebe verstärkt mit Sauerstoff und Mineralien versorgt wird.
Hautbild verbessern, erholsam schlafen
Die durchblutungssteigernden Folgen des Saunierens können bei diversen Hautproblemen unterstützend wirken. Akne oder Schuppenflechte lassen sich durch regelmäßige Saunagänge verbessern. Das gelingt, weil das Schwitzen die Poren öffnet und Schadstoffe leichter abtransportiert. Zugleich führt die gesteigerte Durchblutung zu einem besseren Abtransport von abgestorbenen Hautzellen. Insgesamt klärt die Wärme zusammen mit der hohen Luftfeuchte die Haut. Die Feuchtigkeit in der Luft hilft bei trockener Haut. Zusätzlich ermöglicht das Dampfbad eine Vorbeugung gegen die frühzeitige Faltenbildung.
Da ein Saunabesuch den gesamten Organismus anregt, lässt sich dadurch ebenfalls das Herz-Kreislaufsystem trainieren. Die gesteigerte Durchblutung, gepaart mit einer Weitung der Gefäße, steigert die Sauerstoffversorgung im Blut. Auf die Art ist es möglich, den Körper unterstützend vor Herzkrankheiten zu schützen. Nicht zuletzt beeinflusst das Saunieren die Hormonproduktion, indem verstärkt Glückshormone freigesetzt werden: Serotonin und Endorphine. Das Gehirn produziert die Substanzen vor allem im Hypothalamus und in der Hypophyse. Sie verursachen ein Glücksgefühl (Bsp.: Runner’s High, eine Glücksstimmung nach dem Work-out). Diese Empfindungen können bei Schlafstörungen einen positiven Effekt haben.
Sauna nach dem Sport: Entspannung und Erholung fördern
Ein sportliches Training hält fit und gesund. Wer es übertreibt, riskiert dagegen Muskelkater und Zerrungen. Dabei hielt sich lange die Theorie, dass Muskelkater durch Milchsäure entsteht. Das ist inzwischen widerlegt. Vielmehr wurde nachgewiesen, dass dieser Vorgang durch eine Überlastung und damit durch Schäden auf zellularer Ebene geschieht. Hierbei spielt die Schwerkraft ebenso eine Rolle wie die Verteilung von Kalzium innerhalb der Muskulatur.
Der Muskelkater entsteht demnach eher bei sportlichen Work-outs, die diese beiden Faktoren beinhalten, wie z. B. Bergablaufen, Fahrradfahren, Liegestützen oder Kniebeugen. Ein Saunabesuch kann helfen, das Gewebe zu entspannen und den Schmerz vom Muskel zu nehmen. Denn jeder Muskelkater führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Entzündungsstoffen. Der Vorgang ist wichtig, um die geschädigten Zellen zügig abzutransportieren. Durch die Wärme steigern sich die Durchblutung und damit die Erholung des Muskelgewebes. Der Muskelkater lässt sich durch das Saunieren zwar nicht vermeiden. Es kann aber helfen, die Schmerzen zu lindern und die körpereigene Wellness zu fördern.
Worauf ist beim Saunabesuch nach dem Sport zu achten?
Das Schwitzbad erhöht den Puls und verstärkt die Herzaktivität. Das entspricht einer sportiven Belastung des Herz-Kreislaufsystems. Aus diesem Grund ist es nicht empfehlenswert, vor dem Fitnesstraining einen Saunagang zu wagen. Der Verlust von Flüssigkeit vor dem Work-out kann die Leistungsfähigkeit und dementsprechend die körperliche Belastbarkeit beeinträchtigen. Bei einer Unterversorgung ab zwei Prozent können bereits erste Anzeichen einer Dehydration auftreten. Für das sportliche Training wäre dies kontraproduktiv.
Um sämtliche Vorteile des Saunabesuchs nach der Trainingsbelastung auszunutzen, lohnt sich eine Pause vor dem Saunieren. Diese sollte idealerweise eine Dauer von etwa 20 bis 30 Minuten aufweisen. Dadurch erhält der Organismus die Gelegenheit, die Pulsfrequenz herunterzufahren und den Kreislauf zu entlasten. Es ist empfehlenswerter, vor einem Schwitzbad den Puls auf eine Frequenz auf unter 100 Schlägen pro Minute zu verlangsamen. Zusätzlich ist es ratsam, nach dem Fitnesstraining nicht mehr als drei Saunagänge einzulegen. Diese können jeweils 8 bis 15 Minuten dauern.
Rundum entspannt nach Sport und Saunabesuch
Zum Abschluss des Saunierens ist es vorteilhaft, sich abzukühlen. Der Körper profitiert bspw. von einer viertelstündigen Ruhezeit zur Entlastung des Kreislaufs. Alternativ kann auch ein Fußbad, etwas kaltes Wasser oder Frischluft genutzt werden. Auf diese Art lässt sich das Fitnesstraining mit dem Saunabesuch optimal kombinieren. In jedem Fall ist es wichtig, die gesundheitliche Unbedenklichkeit sicherzustellen. Vorerkrankungen könnten beim Saunagang nach dem Training problematisch sein. Hier lohnt es sich, ärztlich bestätigen lassen, dass der Saunabesuch unproblematisch ist.
Zusammenfassung: Deshalb ist die Sauna nach dem Sport empfehlenswert!
Sportliche Bewegung ist gesundheitlich vorteilhaft, wenn es nicht übertrieben wird. Eine Überbelastung des Körpers sorgt für Schmerzen, Verletzungen und Trainingspausen. Ein Saunabesuch kann sich nach dem Work-out lohnen, um die Entspannung und Regeneration zu fördern. Zugleich zählt das klassische Schwitzbad nach dem Training zu jenen Aktivitäten, die die Wellness steigern können. Wichtig ist, dass es individuell medizinisch unbedenklich sein sollte – dies lässt sich im Zweifelsfall vorab ärztlich bestätigen. Nach dem Sport bietet das Dampfbad zusammengefasst 10 Vorteile für den Körper:
-
bessere Immunabwehr
- gesteigerte Durchblutung
- verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung
- trainiert das Herz-Kreislaufsystem
- fördert die Entgiftung
- kann Schmerzen lindern
- Ausschüttung von Glückshormonen
- fördert den Schlaf
- klärt das Hautbild
- präventiv gegen Falten bzw. vorzeitiger Hautalterung