Die wichtigsten Fragen & Antworten zu Sauna und Gesundheit
Warum sollte man in die Sauna gehen?
Weil es herrlich entspannend ist! Ob nun finnische Sauna, osmanisches Dampfbad oder die weniger heiße Biosauna: Die wohlige Wärme umfängt Körper und Geist und löst Verspannungen. In der Sauna werden alle Sinne angesprochen. Die Poren öffnen sich, dezente Lichter in abgedunkelten Räumen bieten Entspannung für die Augen, Saunadüfte haben, je nach Essenz, beruhigende, belebende oder harmonisierende Wirkung. Ähnlich wie die Aromatherapie verstärken Saunadüfte positive Stimmungen, mildern Angstzustände oder fördern einen gesunden Schlaf. Bestimmte Essenzen, wie z. B. Eukalyptus, wirken auch auf die Atemwege und befreien diese.
- Körper und Geist kommen zur Ruhe
- Verspannungen lösen sich
- Saunadüfte beruhigen, harmonisieren oder beleben
Wie wirken sich regelmäßige Saunabesuche auf die Gesundheit aus?
- Stärkung des Immunsystems
Langfristig wird das Immunsystem gestärkt: Das „künstliche“ Fieber, das der Körper in der Sauna durch die Wärme erzeugt, bewirkt die Ausschüttung von Abwehrkräften. Regelmäßiges Schwitzen hilft, Erkältungen und Grippe vorzubeugen und sich gesund zu fühlen. - Verbesserte Durchblutung
Durch die Abkühlung nach dem Saunieren bzw. den Warm-/Kalt-Wechsel „trainieren“ die Blutgefäße bzw. die Verengung der Gefäße. Dadurch wird die Durchblutung verbessert. - Lockerung der Muskulatur
Die bessere Durchblutung ist auch dafür verantwortlich, dass sich Muskeln lockern und Verspannungen lösen. Nicht umsonst ist ein Saunabesuch nach dem Sport eine wirksame Prophylaxe gegen Muskelkater.
- Verfeinerung des Hautbildes
Auch die tollen Effekte auf die Haut wurden untersucht und von der Wissenschaft bestätigt: Durch die Wärme quillt die oberste Hautschicht, die Hornschicht, auf; Abgestorbene Hautschuppen lösen sich leichter, die Poren öffnen sich und ziehen sich bei der anschließenden Abkühlung wieder zusammen. Dadurch wird das Hautbild verfeinert, durch die verbesserte Durchblutung ist die Haut elastischer und wirkt frischer.
Wer sollte nicht in die Sauna?
Personen mit einem Herzleiden, mit Bluthochdruck, starken Kreislaufproblemen oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen (z. B. Krebs) sollten nicht die Sauna besuchen – zumindest nicht die finnische Sauna. Eine evtl. Alternative sind Saunas mit deutlich niedrigeren Temperaturen, z. B. ein Kamillendampfbad um die 40 Grad Celsius.
Ob Personen mit Haut- und Atemwegserkrankungen die Sauna besuchen sollten, ist noch umstritten. Prof. Eberhard Conradi, Präsident des Deutschen Saunabundes und Facharzt für Physiotherapie, empfiehlt Saunabaden bei Erkrankungen der Atemwege wie chronischer Bronchitis oder Asthma und bei Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis. Auch darüber, ob Bluthochdruck ein Grund für Saunaverzicht ist, sind sich Mediziner noch nicht einig – der Grund: Es gibt noch zu wenige Studien im Bereich Krankheiten und Sauna.
Risikogruppen sind Personen:
- mit Herzschwäche;
- mit starken Kreislaufproblemen;
- mit Bluthochdruck; (umstritten)
- mit Lungen- und Hauterkrankungen; (umstritten)
- mit Entzündungen und Fieber;
- die unter epileptischen Anfällen leiden;
- die unter Infektionskrankheiten leiden;
- die von einer Krebskrankheit betroffen sind.
Kann ich durch regelmäßige Saunagänge abnehmen?
Pro Saunagang, also innerhalb von 10 -15 Minuten, kann der Körper bis zu 0,4 Liter an Flüssigkeit verlieren. Deshalb kann die Waage am Ende eines Saunaabends schon mal einen Kilo weniger anzeigen; dies bedeutet aber nicht, dass man tatsächlich abgenommen hat – schließlich hat der Körper nur Wasser verloren. Trotzdem kann die Sauna das Abnehmen unterstützen: Weil der Puls durch die Hitze um bis zu 50 % steigt, ist die finnische Sauna mit einem zügigen Spaziergang zu vergleichen. So verbrennen Saunabesucher durchaus einige Kalorien. Eine gesunde Ernährung, Bewegung & Fitness sowie regelmäßige Saunabesuche & Wellness helfen, das Körpergewicht zu halten.
Sauna unterstützt den Gewichtsverlust und kann Sport und Diäten ergänzen
Wie verhält es sich mit Essen und Trinken? Vorher – oder nachher?
Wer einen Saunagang plant, sollte tagsüber leichte Kost zu sich nehmen. Bis zu zwei Stunden vor dem Saunagang sollte gar nichts gegessen werden. Auf keinen Fall sollten schwere Mahlzeiten Magen und Kreislauf belasten. Ideal sind frisches Obst, eine leichte Vorspeise mit Gemüse oder Salate, die ca. zwei bis drei Stunden vor dem Saunieren eingenommen wird. Auch hungrig sollte man nicht in die Sauna gehen!
Durch die heißen Temperaturen verliert der Körper in kürzester Zeit viel Flüssigkeit; um Dehydration und dadurch auftretende Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme zu vermeiden, sollten Sie möglichst viel trinken. Idealerweise Mineralwasser oder ungesüßte Säfte. Trinken Sie in den Pausen und auch nach dem Saunieren möglichst viel.
- Keine schweren Mahlzeiten vor dem Saunagang
- Leichte Kost zwei bis drei Stunden vor dem Saunieren
- Viel Trinken – am besten Mineralwasser oder ungesüßte Säfte während und nach dem Saunieren
Ich bin schwanger. Darf ich in die Sauna?
Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte Deutschland sieht keine Gefahr für Frauen, die Schwitzkuren gewohnt sind. Wer bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig die Sauna besucht hat, muss in der Schwangerschaft nicht darauf verzichten – sollte allerdings niedrigere Temperaturen und kürzere Saunazeiten wählen.
Frauen, die regelmäßiges Saunieren nicht gewohnt sind, sollten jedoch die ersten drei Monate der Schwangerschaft nicht in die Sauna, weil das Baby dann empfindlich auf starke Temperaturschwankungen reagiert. Kurz vor der Entbindung sollten alle Frauen ganz auf das Saunieren verzichten, da die hohen Temperaturen Wehen auslösen könnten. Im Zweifelsfall sollte der Gynäkologe konsultiert werden.
- Regelmäßige Saunabesucherinnen dürfen bis einige Wochen vor der Entbindung in die Sauna.
- Wer vorher nur selten die Sauna besucht hat, sollte in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten aussetzen.
- Niedrigere Temperaturen und kürzere Saunagänge wählen.
- Nur dann in die Sauna, wenn man sich gut und fit fühlt.
- Ein warmes Fußbad vor dem Saunieren regt die Durchblutung an.
- In den letzten Schwangerschaftsmonaten auf das kalte Tauchbad verzichten.
- Kurz vor der Entbindung sollte die Sauna nicht mehr besucht werden.
Ich möchte mit meinen Kindern in die Sauna. Geht das – und welche Sauna sollte ich besuchen?
Professor Dr. Eberhard Conradi, Präsident des Deutschen Saunabundes, meint, es spreche nichts dagegen, auch schon ein- bis zweijährige Kinder mit in die Sauna zu nehmen – vorausgesetzt, sie sind rundum gesund. Die Maximalzeit für einen Saunagang mit Kids sollte bei sechs Minuten liegen. In Finnland ist es gang und gäbe, dass bereits sechs Monate alte Babys mit in die Sauna genommen werden.
Nichtsdestotrotz sollten alle Eltern zuerst mit dem Kinderarzt sprechen, um evtl. Kontraindikationen auszuschließen. Außerdem empfiehlt es sich, erstmal mit einer weniger heißen Sauna (z. B. Biosauna) zu beginnen und abzuwarten, ob das Kind ein „Saunafan“ ist. Viele öffentliche Saunen bieten spezielle „Kinderzeiten“ für Kleinkinder.
Tipps
- Sprechen Sie vor dem ersten Saunabesuch mit Ihrem Kinderarzt;
- für Wickelkinder gibt es Aquawindeln;
- mit der am wenigsten warmen Sauna beginnen;
- die unteren, weniger warmen Bänke nutzen;
- kein kaltes, sondern nur lauwarmes Wasser zum Abkühlen
- für Kinder bis sechs Jahren gilt die 1:1-Betreuung: ein Erwachsener pro Kind
Welche Entspannungstechniken für den Saunabesuch gibt es?
Saunieren entspannt Körper und Geist. Relaxen Sie in der Sauna-Pause auf bequemen Wellness-Liegen, warm eingehüllt in einen flauschigen Bademantel. Genießen Sie entspannende Musik, konzentrieren Sie sich nur auf sich selbst, lassen Sie den Gedanken freien Lauf und – ganz wichtig – schauen Sie nicht auf die Uhr. Wer möchte, kombiniert den Saunabesuch mit wirksamen Entspannungstechniken wie Meditation, Qigong, Yoga, Pilates oder einer angenehmen Fußreflexzonenmassage.
Entspannung mit…
● Yoga und Pilates
● Meditation
● Qigong
Ich bin Sportler. Welche Vorteile hat die Sauna für mich?
Sauna und Sport sind ein wunderbares Paar! Wer nach dem Sport ein Saunabad nimmt, regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an. Der Körper kann sich nach einer Trainingseinheit besser regenerieren, weil Stoffwechselprodukte rasch abgebaut werden. Auch die Muskulatur profitiert von der wohligen Wärme: Wegen der verbesserten Durchblutung heilen kleine Muskelverletzungen, Muskelkater oder Zerrungen besser.
- Erst der Sport, dann die Sauna
- Nach dem Sport kurz relaxen, bis die Herzfrequenz auf unter 100 Schläge/Min. sinkt
- Viel trinken, um Dehydration zu vermeiden
- Evtl. eine kleine Stärkung nach einem langen Training, z. B. eine Banane
Ich bin erkältet. Sollte ich trotzdem die Sauna besuchen?
Jein. Steckt die Erkältung noch in den Kinderschuhen – also in der Anfangsphase – dann dürfen Sie noch in die Sauna. Zumindest dann, wenn Sie regelmäßiges Saunieren gewohnt sind. Wenn Sie also leichtes Kratzen im Hals spüren und wissen, bald kommt die Erkältung, dann dürfen Sie noch in die Sauna und hoffen, dass die Hitze die Angreifer vertreibt. Wer aber bereits komplett verschnupft ist und sogar Fieber hat, darf nicht mehr in die Sauna. Neulinge sollten sich auch bei ersten Erkältungsanzeichen erst auskurieren, bevor sie in die Sauna gehen.
- Erste Erkältungsanzeichen = noch ist Sauna erlaubt
- Ausgewachsene Erkältung = nicht mehr in die Sauna gehen
Wellness & mehr: Wie wirkt Farblichttherapie in der Sauna?
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Wellnesstempel dazu übergegangen, Sauna und Farblichttherapie zu kombinieren. In milden Saunas, z. B. der Biosauna oder im Sarium, werden spezielle Lichter angebracht, die den Raum abwechselnd in andere Farben tauchen. Das Wirkprinzip der Farblichttherapie beruht darauf, dass das Auge je nach Farbe unterschiedliche Signale an das Gehirn sendet, die wiederum unterschiedliche Körperreaktionen begünstigen. So soll ein roter Raum belebend wirken und Orange die Stimmung aufhellen.
Einfach wohlige Wärme genießen und das Licht auf sich wirken lassen!
Sollte ich mich vor oder nach dem Saunagang massieren lassen?
Es gibt keine verpflichtende Reihenfolge, die richtig oder falsch wäre, weil es unterschiedliche Massagen und Saunas gibt. Die meisten Wellnessprofis empfehlen allerdings erst die Sauna und dann die Massage. Durch die Wärme entspannen sich die Muskeln und der Geist kommt zur Ruhe. So ist der Körper perfekt vorbereitet für wohltuende Hände, die sanft den Körper massieren. Auch Yoga- oder Entspannungsübungen sind nach der Sauna besonders effektiv.
Nach dem Saunabad ist der Körper perfekt für eine Massage vorbereitet.
Ich habe mir ein Tattoo bzw. ein Piercing stechen lassen (bzw. Permanent-Make-up, Botox, Brustvergrößerung) – wann darf ich wieder in die Sauna?
Ein Überblick:
Piercing & Tattoo: Mit Saunieren abwarten, bis die minimalen Hautverletzungen bzw. der Stichkanal komplett abgeheilt ist. Faustregel für Piercings: fünf Tage pro Millimeter Stichkanal.
Permanent-Make-up: Mindestens zwei bis drei Wochen nach der Behandlung mit Saunieren aussetzen.
Botox: Eine Woche nach der Behandlung auf Sauna verzichten, weil sich das Botox ansonsten schneller „abbaut“.
Brustvergrößerung: Bei normalem Heilungsverlauf ca. 6 Wochen auf Sauna verzichten.